Bernhard Heidl
Psychologischer Psychotherapeut
Depression
Eine psychologische Sicht hat gelernt,
Depression als eine Produktion (von Gegenkräften) zu sehen.
D.h., eine Anstrengung, die sich erschöpft und langsam resigniert,
geht nicht nicht mehr mit dem Seelischen,
sondern glaubt, sich weiter anstrengen zu müssen.
Mit ca. 40 J. kommen Menschen in die Therapie,
weil sie verspüren, dass sie aus eigener Kraft
(einer permanenten Anstrengung)
ihr Leben nicht mehr bewältigen können.
Gleichzeitig aber habe sie Angst vor der Hingabe ("fliessend werden"),
dies widerspricht ihrem Leistungsanspruch („sich nicht gehen lassen“).
Wie in jeder Beziehung, so besteht auch hier die Lösung
im Zusammenwirken, in der Anerkennnung und Liebe
aller seelischen Kräfte anstelle von Vereinseitigung und Verdrängung.
Der Erweiterung des Selbst um bislang „ungeliebter“ Anteile.
Das wichtigste Kriterium hierfür ist:
was führt langfristig in Lebenskraft, in Entwicklung und Stabilität.
Angst und Panik
Angst- und Panikstörungen verweisen auf frühe Erfahrungen,
als eine existentielle Bedrohung im Rahmen
der kindlichen Entwicklung gegeben war (z.B. Verlassen-Werden).
Wurde diese Situationen nicht beruhigt und bewältigt
(über Zuwendung, Zuverlässigkeit, Halt und Schutz),
können später Überforderungssituationen
zu möglichen Auslösern für (altes) Bedrohungserleben werden.
Es fehlt dann die Erfahrung, dass wir durch Ängste hindurchkommen können und ihnen nicht hilflos ausgeliefert bleiben müssen.
Am Ende einer solchen Erfahrung steht ein erlösender Entwicklung-schritt: die Sicherheit, eine reale Bedrohungen von der Angst
vor der Angst unterscheiden zu können.
Therapie - deren Wesen
Auch wenn es zunächst unvertraut klingen mag: in jeder Therapie
geht es letztlich um das Zusammenwirken aller Anteile einer Person
zu einer gelingenden ("guten") Form.
Dafür werden alle unsere Kräfte (z.B. Kontrolle, Expansion, Einwirken etc.)
von einem Gegeneinander in ein Miteinander verwandelt,
um als „Konzert der Kräfte“ lebendigen Ausdruck zu finden.
Der Weg dahin orientiert sich an der Kunst, der Kompostition.
Wir benötigen wieder den „Spielraum“,
um alle in uns vorhandenen Möglichkeiten zu erfahren,
zu erproben, in Besitz zu nehmen,
um sie schliesslich Realität werden zu lassen.
Das „Selbst“ wird dabei erkennbar an der Lebendigkeit
und Schönheit der eigenen Form.
Therapie - konkret